firstcarrera2 Wie Du siehst gehen die Geschmäcker beim Motor weit auseinander.
Weil man heute so viel mehr Möglichkeiten hat als in den 80er Jahren.
Weil man sich vom Alltagsauto ein gutes Ansprechverhalten gewohnt ist.
Weil man vielleicht bequem um nicht zu sagen faul geworden ist.
Die letzte Ausbaustufe dieser Entwicklung ist das unsägliche Elektroauto - da muss man überhaupt nichts mehr tun oder gar können und es geht trotzdem richtig vorwärts - zumindest bis die Batterie leer ist.
Du solltest letztlich ganz tief in Dich hineinhorchen und herausfinden was Du genau mit Deinem Sporti erleben willst. Und dann den passenden Motor dazu bauen.
Ich persönlich bin in den letzten Jahren immer noch mehr zum Puristen geworden. Weder 2.5 Liter Hubraum noch ein moderner Lader wird je den Weg in einen meiner Motorräume finden.
Ich will dass es schwierig ist, ich geniesse es im Auto zu kämpfen und ständig alle Hände voll zu tun zu haben um das Geschoss auf der Strasse zu halten und parallel zu schauen dass ich im Drehzahlfenster bleibe damit es vorwärts geht.
Auch meine Touren über die klassischen Rallye Monte-Carlo Sonderprüfungen werden exzessiver, anstrengender.
Weil ich wenigstens ansatzweise verstehen will was Rallyefahren damals bedeutete, welche Strapazen meine Helden aushalten mussten.
Gestern gegen 2 Uhr früh bin ich wieder von einem 22 Stunden Trip über insgesamt 6 Rallye Monte-Carlo Sonderprüfungen zurückgekommen - sehr müde aber überglücklich.
Mit dem Opel Astra F GSi 16V und 4 nagelneuen Winterreifen, nicht mal mit einem Typ 859, aber es war wieder ein fantastisches Erlebnis.
Das andere Extrem ist ein 2.5 Liter Umbau und/oder ein moderner Lader, das fährt dann sicher 1'000-1'500 U/min. früher los.
Da machst Du dann auf so einer Sonderprüfung bestimmt 100 Schaltvorgänge weniger und hast viel mehr Zeit Dich auf Anderes zu konzentrieren.
Aber - es hat viel weniger damit zu tun was damals wirklich passiert ist und es ist nicht dasselbe intensive Erlebnis.
Walter Röhrl fuhr 1982 mit dem Opel Ascona 400 auf der Chartreuse eine Zeit von 25:42. Francois Delecour 1994 im Allrad-Ford Escort RS Cosworth 23:27. Was denkst Du, welche der Fahrten war schwieriger und darum das intensivere Erlebnis?
Walter Röhrl fuhr 1983 mit dem Lancia 037 Rallye zwischen Le Moulinon und Antraigues-sur-Volane eine Zeit von 24:30. Sébastien Loeb 2012 im Allrad-Citroën DS3 WRC 24:04 und im zweiten Durchgang 23:47. Was denkst Du, welche der Fahrten war schwieriger und darum das intensivere Erlebnis?
2013 war ich an der bisher letzten Austragung des Klausenrennens, und ich habe die Fahrer mit ihren Vorkriegsautos beneidet - da ist das Erlebnis noch viel intensiver weil es noch viel mehr zu tun gibt und noch viel schwieriger ist.
Je älter die Technik desto intensiver das Erlebnis.
Ich werde nie ein Elektroauto haben, nicht mal einen Hybrid. Weil das fahrerisch alles so unendlich langweilig ist dass ich lieber zuhause bleibe.