Schon seit Jahren wollte ich diese Reise machen, und an Pfingsten 2023 passte das Puzzle für mich auf wunderbare Weise endlich zusammen. Viel emotionaler kann ein Wochenende kaum werden.
Nach einem Familientreffen auf einem spektakulären Weingut in der Nähe von Asti fuhr ich im alpinweissen Typ 859 um 2 Uhr früh los - in Richtung Colle del Melogno, in Richtung Rallye Sanremo.
Vor ziemlich genau 38 Jahren haben Dieter Basche und Walter Röhrl am Colle del Melogno die Grundlagen gelegt für den Sieg bei der Sanremo Rallye 1985 mit RE11 - Dieter und Walter am Colle del Melogno
Nach unzähligen Fahrten den Berg hoch und runter begann man die Fahrwerksabstimmung am S1 (E2) zu verstehen, Umluft und Einblasung waren, wie man im Video gut hören kann, auch schon an Bord.
Selbst im strömenden Regen mitten in der Nacht konnte ich gut erkennen weshalb man ausgerechnet diese Sonderprüfung für die Testfahrten ausgewählt hatte - an das Fahrwerk werden dort höchste Ansprüche gestellt.
Diese Ansprüche verfolgten mich auf den weiteren Etappen meiner kleinen klassischen Rallye Sanremo, egal ob am Colle di Cosio, am Colle San Bartolomeo, auf dem Passo Teglia, auf Langan oder der legendären "Ronde" (Perinaldo - Apricale - Baiardo - San Romolo), der Kurze bekam eine gewaltige Tracht Prügel von der Strasse, der Strassenzustand ist definitiv nichts für Zartbesaitete, aber genau solche Strassen liebe ich heiss und innig. Und der Sporti steckte alles klaglos weg, das nächste Mal werde ich das Tempo weiter verschärfen.
Nach einer Pause bei der vielfotografierten Mauer mit dem aufgemalten Schriftzug "RÖHRL" (nach Baiardo beim Abzweiger in Richtung San Romolo) beschloss ich, auch noch zwei Sonderprüfungen der Rallye Monte-Carlo anzuhängen, am Col de la Madone (de Gorbio) und am Col de Turini staunte ich wie viel besser der allgemeine Strassenzustand in Frankreich dann doch ist.
Der Begriff "Supersportwagen" hat für mich durch diese fantastische Tour auf den äusserst anspruchsvollen Strassen in Ligurien eine ganz andere Bedeutung bekommen - Supersportwagen sind für mich definitiv die WRC Homologationsautos.
Sie decken ein Einsatzgebiet ab auf das ich keinesfalls verzichten möchte, nie würde ich gegen einen Ferrari, Lamborghini, McLaren, Königsegg, Pagani, Bugatti oder wie sie alle heissen tauschen wollen.
Selbst für kleines Geld bekommt man heutzutage mit dem Toyota GR Yaris (mein Alltagsauto seit knapp einem Jahr) ein Fahrzeug das dieselbe Kragenweite hat wie der Sporti und in vielerlei Hinsicht eng mit ihm verwandt ist.
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