Zündzeitpunkt einstellen am JT Motor, Markierung fehlt

Dann erstmal "Herzlich willkommen!"

Die 0°-Marke am Schwungrad steht bei OT mit der Einstellmarke am Fenster in einer Linie.

Falls die Einstellmarken für 6° und 18° vor OT nicht mehr erkennbar sind, kannst Du die Strecken am Umfang per Dreisatz ermitteln, falls Dir der Durchmesser - und damit Umfang (d*Pi) - der Schwungscheibe bekannt sind. Ich hab' das Maß leider nicht parat.

Von 18° vor OT ist beim JT abzuraten, u.A. weil der JT ggü. z.B. dem KV (2,2 Liter 136PS ohne Kat) mit "serienmäßigem" ZZP 18° vor OT einen anderen Zündverteiler mit teils arg differenten Verstellparametern des ZZP (Fliehkraft., Unterdruckfrüh-/-spätverstellung) verbaut hat.

Zudem sollte auch der KV bei auf 18° vor OT justiertem ZZP nur mit Super Plus (98 ROZ) gefahren werden; man kann ihn auch unter Leistungseinbußen mit Super E5 (95 ROZ) fahren, wenn der ZZP auf 11° vor OT justiert wird.

Was Du mit "bei Kaltstart säuft er ein bisschen ab" genau meinst, ist mir nicht ganz klar. Wie macht sich das "bißchen absaufen" denn konkret bemerkbar?
"ein bißchen absaufen" hört sich für mich an wie "ein bißchen schwanger" ... das kommt auch seehr selten vor.

Die von Dir gezeigte Grafik (Bild 141 - Seite 67) zeigt die Situation bei laufendem Motor und per "Blitzdings" auf 6° vor OT eingestellten ZZP.

Die statische Situation mit auf OT gestelltem stehendem Motor findest Du zwei Seiten vorher (Seite 65) auf Bild 138.

Dein Problem mit dem Kaltstart gleicht dem in einem anderen aktuellen Thread: Audi 90 Quattro 2.2L - 136PS Typ 85 Springt an und geht immer wieder aus!
Dort ist die Situation etwas anders, vielleicht kannst Du aber von dort Tipps für Deine Problemlösung beziehen.

Meine erste Idee zu Deinem Kaltlaufproblem wäre, zun
ächst mal die Leichtgängigkeit der Stauscheibe des Luftmassenmessers zu prüfen. Wenn z.B. die Stauscheibe bzw. deren umgebender Lufttrichter zu arg ölverschmiert sind, kann die Stauscheibe am verharzten und/oder verschmutzten Ölfilm hängen bleiben.
Kaltstartventil hast Du ja schon abgezogen; da sollte do rt Alles in Ordnung sein.

Viel Erfolg bei der weiteren Fehlereingrenzung.

Hallo,

die Markierungen am Schwungrad sind oft wegen Rost nicht mehr erkennbar.
Es hilft aber wenn man den Rost wegkratzt (Schmirgelpapier, kleiner Schraubendreher) bei langsamem Durchdrehen des Schwungrads.
Meistens werden dann die Markierungen wieder sichtbar - hatte das gleiche Problem an meinem KV Motor.

Gruß Josef

Um eine vernünftige Basis zur Fehlersuche zu schaffen, stell den Motor mal auf OT. Am besten nach der Methode: Schraubendreher ins Kerzenloch vom ersten Zylinder, KW drehen bis Schraubendreher am Scheitelpunkt zwischen auf-, und Abwärtsbewegung verharrt, durch Öleinfüllöffnung kontrollieren das die Nocken auf ca. 10:00 und 14:00Uhr stehen, andernfalls KW noch eine Umdrehung drehen. Im Idealfall sollte der Verteilerfinger jetzt auf die OT-Markierung am Verteilergehäuse zeigen. Jetzt solltest du, wie von Josef beschrieben, die OT-Markierung an der Schwungscheibe freilegen können. Die MUSS vorhanden sein. Selbst wenn die Schwungscheibe schon mal ersetzt wurde ist die Markierung drauf. Allerdings fehlt in diesem Falle die ZZP-Markierung. Diese reißt man sich nach der Vorgabe im Repleitfaden selber an. Die Daten hab ich vorliegen.
Ich sehe die Ursache für Deinen Fehler nicht unbedingt an einer falschen ZZP Einstellung, aber wie eingangs erwähnt, ist es für eine anständige Fehlersuche unumgänglich die Grundlegenden Betriebsvorraussetzungen sicherzustellen.

Tadaaaa.....

War das auch wirklich OT, also waren die Nocken der Ventile 1.Zyl. auf 10+14:00Uhr-Position? Dreh doch die KW nochmal eine Umdrehung weiter und schau dann mal ins Loch. Oder du lässt von einem Helfer den Motor drehen und guckst dabei, ob die Markierung "vorbeikommt". Aber langsam, die Markierungen ("0" bzw. "I") sind nicht sehr tief eingeprägt und daher gerade bei Rostbefall der Schwungscheibe, sehr schlecht zu erkennen. Taschenlampe muss vorhanden sein.