Hallo,
Ich hab mich vor kurzem hier registriert, weil ich mit meinem 80 SC, BJ 86, 1,6l DT, 2E2 Vergaser massive Probleme habe, dich mich fast in den Wahnsinn treiben. Ich muss in kürze zur Pickerlüberprüfung (=HU/AU) und bin daher etwas unter Zugzwang, da der Wagen im jetzigen Zustand die Überprüfung wohl kaum schaffen wird, ich das Auto aber brauche (Alltagsauto). Ich will mich daher zu einem etwas späteren Zeitpunkt gerne ausführlich vorstellen, jetzt bin ich aber zu sehr damit beschäftigt die Motorprobleme zu lösen. Also zur Sache:
Angefangen hat es damit, dass er im Leerlauf extrem schlecht lief und massive Drehzahleinbrüche hatte, ca. im Sekundentakt. Die Drehzahl fällt dabei oft bis unter 500 ab und oft stirbt er dabei auch ab. Abhilfe geht nur durch ständiges Gasgeben. Oft schwankt die Drehzahl aber auch einfach zwischen 1200 und 500. Desweiteren ruckelte er sehr stark beim Übergang von Schubabschaltung auf Leerlauf. Ein paar Monate ging das so dahin, danach kam hinzu, dass er auch im warmen Zustand sehr schlecht ansprang (erst nach ca. 5-8 sek kommt die erste Zündung und dann muss man auch ständig gasgeben). Wieder ein paar Monate später hatte ich zusätzlich noch ab und zu das Problem, dass ab ca. 1/4-1/2 Gas nichts mehr weiterging. Man konnte Vollgas geben, aber es war absolut nicht mehr Drehmoment zu spüren, ganz im Gegenteil es wurde sogar etwas weniger. Wenn man dann das Gas auch nur ganz wenig zurücknahm machte er einen regelrechten Ruck und das Drehmoment war wieder da. Sobald man aber wieder mehr Gas geben wollte ging das Spiel von vorne los. Am nächsten Tag, oder ein paar Stunden später war das Problem wieder weg und trat auch oft mehrere Tagen bis zu 2 Wochen nicht mehr auf. In letzter Zeit passierte es allerdings öfter.
Seit ca. 1 Monat kommt noch hinzu, dass der Kaltleerlauf manchmal (bisher problemlos) extrem schlecht ist (ähnlich schlecht, als würde er nur auf 3 zyl laufen) und es war absolut keine Leistung da, nicht einmal auf der Ebene Anfahren war möglich ohne Vollgas (die Drehzahl ging dabei nicht über 2000 hinaus) und extrem langes Kupplungsschleifen. Nachdem ich so ca. 500m gefahren bin war plötzlich die Leistung wieder da und nun liefen auch wieder alle Zylinder. Das ist mir mittlererweile auch schon mehrmals passiert, dann trat das Problem 5 Tage lang nicht auf, dann wieder 2 mal und jetzt seit 4 Tagen wieder nicht. Einen direkten Zusammenhang mit den Aussentemperaturen konnte ich nicht erkennen.
Letzten Sommer habe ich den Zahnriemen gewechselt und der Motor lief danach (trotz langer Stillstandszeit) perfekt. ca. 3 Monate später fingen die oben beschriebenen Symptome an und sind immer schlimmer geworden.
Überprüft habe ich:
Nockenwellenstellung zur KW: passt perfekt
Zündzeitpunkt: 18° v. OT
Unterdruckverstelung des ZZP: ca. 4° differenz bei 1000 min-1 wenn man den Schlauch abzieht.
Zündspule und Zündkabel: Wiederstände gemessen, sind laut Etzold OK
Hallgeber: mit Prüflampe wie im Etzold beschrieben, ist OK
Saugrohrvorwämrung (Igel) und Bypassheizung : heizen ordentlich
Thermozeitventil: wird beheizt und schließt nach kurzer Zeit
Dreipunktdose: zieht über 1200min-1 an (auf Schubabschaltung), unter 1200 fährt der Stößel auf Leerlaufstellung aus, bei abgestelltem Motor fährt der Stößel ganz aus.
Thermoschalter für Saugrohrvorwärmung/Startautomatik: Schaltpunkte stimmen lt. Etzold
Startautomatik: bei kalten Kühlwasser ist die Starterklappe zu, nach ca. 5min Warmlauf steht sie voll offen.
Getauscht habe ich: Zündkerzen, Verteilerkappe und -läufer, Zündsteuergerät, Unterdruckschläuche, Schwimmernadel und Schwimmer, Dichtring der CO-Einstellschraube, Warmluftansaugschlauch
Da der Zustand immer schlimmer wurde habe ich irgendwann als Notlösung den Unterdruckschlauch vom Thermoventil im Luftfilterkasten (das die Wamluftansaugung steuert) abgezogen, so dass der Motor dort Falschluft zieht. Damit wurde es deutlich besser, mittlererweile ist es aber so schlimm, dass der Motor fast gar nicht mehr läuft, wenn man diesen Schlauch verschließt, oder wieder anschließt. Der Motor läuft also trotz massiver Falschluft immer noch viel zu fett. Drehen an der CO Einstellschraube bewirkt nichts, lediglich, wenn man sie bis auf Anschlag reinschraubt wird es noch schlimmer.
Beim Zündungseinstellen mit der Blitzpistole ist mir aufgefallen, dass die Lampe ungleichmäßig blitzt, also fehlen einzelne Zündungen. Das deckt sich ungefähr mit den Drehzahleinbrüchen. Daher dachte ich auch an Zündungsprobleme. Allerdings deutet das Thema mit der Falschluft eindeutig auf den vergaser hin. Wenn der Motor die Zündaussetzer aber aufgrund der extremen Überfettung hat, müsste man ja aber trotzdem einen Zündfunken haben und damit auch einen Impuls für die Blitzpistole?
Könnt ihr mir weiterhelfen?
EDIT: Die Formatierung ist etwas durcheinandergekommen, keine Ahnung warum.