Hallo Sportsfreunde, Liebe Coupe-Fahrer! 
Im Mai 1985 veröffentlichte die Redaktion des amerikanischen CAR and DRIVER Automagazins einen netten Coupe-Vergleichstest (---> coupe comparo) mit acht Fahrzeugen, darunter das frisch geliftete AUDI COUPE GT mit der in den USA einzig verfügbaren KX-Maschine.
Nach einer 1100 km langen Testschleife von L.A. bis Monterey und retour kamen die Kontrahenten in folgender Reihenfolge ins Ziel:
8. CHEVROLET CAMARO Berlinetta (2.8 Liter V6)
7. CHRYSLER LASER XE (2.2 Liter R4 Turbo)
6. FORD MUSTANG SVO (2.3 Liter R4 Turbo Intercooler)
5. NISSAN 300 ZX (3.0 Liter V6)
4. MITSUBISHI STARION ESI (2.6 Liter Turbo Intercooler)
3. MERKUR XR4Ti (2.3 Liter R4 Turbo)
Hierbei handelt es sich tatsächlich um einen bei FORD Köln für den amerikanischen Markt produzierten SIERRA, mit dem Motor des MUSTANG SVO,
aber ohne Ladeluftkühler. Interessant auch, daß eine zweitürige Fließhecklimousine als Coupe durchgeht...
2. TOYOTA SUPRA (2.8 Liter R6 Twin Cam)
"Einmal mehr sind wir ganz vernarrt in dieses große fernöstliche Coupe. Seine Tugenden sind so zahlreich wie seine Laster gering - und das klingt doch sehr nach der Definition eines Siegers. Wie dem auch sei, es gibt da ein Sportcoupe, das alles noch ein klein wenig besser kann..."
1. AUDI COUPE GT
(2.2 Liter R5)
Der Naturgetreue
Nicht nur, daß wir das Audi Coupe GT zum besten Sport-Coupe in Amerika krönen, ebenso küren wir es zu größten Überraschung für 1985.
Das Coupe ist der Geheimtipp des Jahres, Freunde! Nur weiß die Masse nichts davon. Und selbst wenn sie es täte, sähe man den Straßenecken keine Coupe GTs aufgestapelt, da Audi pro Jahr nur ungefähr 4000 importiert.
Es gehört zu den selteneren Genüssen, dieses Auto zu fahren. Egal, womit man es konfrontiert – Stadtverkehr, kurvige Bergstraßen oder Autobahnen – niemals gerät es ins Schwitzen. Womit wir es hier zu tun haben, ist die automobile Entsprechung eines geborenen Sportlers. Bei der Sichtung der reinen Leistungsdaten würde man darauf jedoch nicht schließen. Weder ist es besonders schnell, noch ist es herausragend auf der Kreisbahn oder im Slalom.
Nein – die Magie des Coupes liegt anderswo. Wenn wir durch das Notizbuch blättern, das wir für diesen Wagen angelegt haben, werden wir
beinahe ein wenig verlegen. Als hartgesotten geltende Autotester sabbern wie kleine Kinder mit weit aufgerissenen Augen:
„Das muß der teuerste Wagen im Feld sein. Man spürt den Geldwert.“
„Der Motor singt.“
„Jede Bedienhandlung scheint auf meinen Körper und mein Gehirn abgestimmt.“
„Es hat eindeutig etwas, das andere Sportcoupes nicht haben.“
Wir enden hier, bevor wir Sie mit Übertreibungen zuschütten.
Was diesen Audi ausmacht, ist eine Art „überstrahlender Fähigkeiten“, jenseits von schlichten Leistungstests und Zahlensalat.
Er kann einfach alles.
So haben es die Audi-Ingenieure zum Beispiel vermocht, diesen Wagen mit einer der besten Fahrwerkabstimmungen zu segnen, der wir jemals begegnet sind. Die Coupe-Federung ist im Stadtverkehr so schluckfreudig, daß man sicher annimmt, der Wagen müsse über sich selber stolpern, wenn man ihn über abgelegene Nebenstraßen jagt – was natürlich nicht passiert. Tatsächlich übertrifft er sich gerade dort, absorbiert alle Unebenheiten und verliert nie die Fassung. Vom subjektiven Eindruck hat er die beste „Rundum-Federung“ der Testwagengruppe.
Die Lenkung ist gleichsam eindrucksvoll. Auf langen Autobahngeraden erfordert sie ein Minimum an Beachtung. Sie nimmt die Kurven ohne zu zerren, ist extrem zielgenau und voller Gefühl für die Straße. Eingebettet in die stabile Federung, erhält man somit einen Kurvenräuber erster Güte, der auf seinen 185/60HR-14 „doughnuts“ mehr zu leisten vermag, als die anderen Wagen dieser Gruppe auf ihren dicken Schlappen.
Der 2,2 Liter 115 PS- Fünfzylinder ist gleichfalls eine Wonne. Das sanfte Summen, das er verströmt, ist reinster Honig - vom Leerflauf
bis in den roten Bereich. Er ist erstaunlich drehmomentstark und immer „zur Stelle“, so daß nicht viel zu schalten braucht, wer nicht mag.
Und er ist mit jeder Faser dabei, wenn sein Potential abgerufen wird. Bei einer Vergleichsfahrt in die Berge nimmt man kaum wahr, daß der Audi der schwächste Wagen in der Gruppe ist.
Erstklassig ist auch das, was den Fahrer im Coupe GT umgibt. Die Fahrgastzelle ist einfach und geschmackvoll eingerichtet und ohne verstreute Druckschaltereinheiten und wilde elektronische Anzeigen so unzerklüftet, daß sie beinahe leer erscheint. Die Stoffsitze packen einen an genau den richtigen Stellen, und für die Hintensitzenden gibt es Platz im Limousinenformat. Das schöne Vierspeichen-Lenkrad fühlt sich in unseren Fäusten großartig an, der Gangschalthebel rastet mit Bestimmtheit dort ein, wo er hingehört, und die Kupplung hat eben den rechten Schleifpunkt.
Hält man nach ernstlichen Mängeln Ausschau, nun - das Coupe hat nicht wirklich welche. Eben deshalb wurde es in neun von elf unserer Testkategorien an die Spitze gewählt und hat auf dem Wege dorthin noch dreimal die Höchstpunktzahl eingesammelt.
Der Audi verpaßte den Sieg in der Motorenwertung und beim „Außenauftritt“. Gegen ein paar Pferde mehr hätten wir nichts einzuwenden, und das Design wirkt mittlerweile etwas weniger frisch. Aber deshalb lieben wir ihn nichtsdestoweniger!
Das Audi Coupe GT hat Siegergene, und wir sind stolz darauf, es zum „König der Sport-Coupes“ auszurufen. Dem Rest der weltweiten Autobauergilde aber können wir nur folgendes sagen:
Euer Ziel wurde identifiziert!
Wie die Tester wohl über das 136 PS- Coupe geurteilt hätten... ?
Nun, der Ruf nach "more ponys" wurde letztlich erhört, denn bei den letzten knapp 1000 importierten Coupes wurde der NG- Motor verbaut; getauft wurden diese auf den wunderschönen Titel "1987 1/2 AUDI COUPE GT Special Build" - in der Szene heute kurz "SB" genannt. Yeah! 
That´s all, folks! CHEERS!
